... Schule mit Zukunft.
Projekte 2008/2009

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Ich, Du, Er, Sie, Es - WIR! - Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage

Fragestellung:

Wie kann unsere Schule ein Ort des gegenseitigen Lernens werden?
Ein Ort, wo ethnische und kulturelle Verschiedenheiten und Interaktionen, nicht Auslöser von Konflikten, Konfrontation und täglicher Gewalt sind. Die Schüler kommen aus Kriegsgebieten, aus Gruppen die ethnisch verfolgt wurden, aus den Problembezirken Berlins und aus Familien mit großer Armut. Können wir das derzeitige Schulklima verändern und eine Akzeptanz und Toleranz gegenüber anderen Menschen fördern und toleranter im Umgang miteinander lernen und Multiplikatoren in den Herkunftsbezirken werden?


Ziel:

Die Loschmidt-Oberschule will zum einen über die gemeinsame Arbeit die kulturellen Gräben, die zwischen den einzelnen Schülern aufgrund ihrer unterschiedlichen Nationalitäten bestehen, überbrücken, zum anderen ihnen aufzuzeigen, dass Schule und Lernen attraktiv sein kann und Spaß macht.

Die inhaltliche Ausseinandersetzung mit diesen Kernpunkten soll eine Nachhaltigkeit erzeugen und Bewusstsein im alltäglichen Verhalten schaffen, die ein friedliches Miteinander nicht nur in der Schule, sondern auch in den Stadtteilen der Schüler als Ziel hat. Durch dieses Projekt sollen die Mitwirkenden zu „positiven und toleranten“ Multiplikatoren in den Berliner Bezirken, in der Schule, im Praktikum, in den Familien werden.

Gleichzeitig bewerben wir uns im Rahmen des Projektes um die Auszeichnung “Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage”.

Wie wollen wir unser Ziel erreichen

Dazu wollen wir unseren Schülerinnen eine ganze Projektwoche zur Verfügung stellen. Diese Projektwoche soll noch in diesem Schuljahr, zwischen dem 02.06. - 06.06.2008, stattfinden.

In dieser Woche wollen wir aktiv an den Themen "Antirassismus / Diskriminierung" theoretisch und lebensnah arbeiten.
Hierzu werden in den Fachbereichen Deutsch und Sozialkunde "Lebensbäume" erstellt. Im Fachbereich Holz wird mit den Schülern eine Figur zum Thema "Wir sind Berlin" entstehen. Der Fachbereich Textil wird die künstlerische Gestaltung dieser Figur übernehmen.

Weiterhin ist eine Modenschau geplant, die selbstgefertigte Trachten/ traditionelle Kleidungen der verschiedenen Kulturen darstellt. Ein weiterer wichtiger Bestandteil dieser Woche werden verschiedene Aktivitäten wie Workshops, Theaterbesuche, Kinobesuche, Museumsbesuche sein, die sich mit Vertreibung, Diskriminierung, Gewalt, Alltagsgewalt und demokratischer Mitbestimmung inhaltlich beschäftigen.
Dazu konnten wir Partner gewinnen die in diesem Zeitraum zu diesem Thema mit unseren Schülern intensiv und fachlich arbeiten möchten. So konnten wir bisher den Verband „Schule ohne Rassismus“, das Oberstufenzentrum KIM (Kommunikation und Medientechnik), den DGB, die Polizei, den Verein „Aktion Sühnezeichen“, das Jüdische Museum, das Anne-Frank-Haus, SPI-Ostkreuz sowie die Malteser gewinnen.
Viele tolle Angebote und Veranstaltungen werden uns durch die Woche begleiten. Höhepunkte dieser Woche könnten der Besuch von Zeitzeugen "von Vertreibung und Verfolgung" sein und die Präsentation der Ergebnisse.
Um auch andere Schulen zu motivieren sich thematisch mit diesem Thema zu beschäftigen, wollen wir diese Projektwoche in Bild und Ton dokumentieren und allen interessierten auf der Homepage der Schule zugänglich machen.

Die Projektwoche wird inhaltlich in den Fächern Sozialkunde und Deutsch für alle Schüler vorbereitet. Auf dem Jugendforum wollen wir mit einem eigenen Stand Ergebnisse präsentieren, Wir wollen mit max. 5 Schülern und 2 Lehrern unserer Schule vertreten sein, die informieren, diskutieren, Broschüren verteilen und über das Medium Podcast mit anderen Teilnehmern ins Gespräch kommen.

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Grußwort zum Schulprojekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

von Dr. Heidi Knake-Werner
Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales in Berlin
Schirmherrin der Projektwoche „Ich, Du, Er, Sie, Es – WIR!“
"Die Würde des Menschen ist unantastbar."
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland – Artikel 1

Liebe Lehrerinnen und Lehrer,
liebe Schülerinnen und Schüler,
ich freue mich, dass die Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Schulleitung und alle in der Loschmidt-Oberschule Tätigen sich vorgenommen haben, eine „Schule ohne Rassismus – mit Courage“ zu werden. Sehr gerne habe ich die Schirmherrschaft für die Projektwoche vom 2. bis 6. Juni 2008 übernommen.An der Loschmidt-Oberschule lernen Schülerinnen und Schüler aus 60 Nationen – da ist es zwingend notwendig, sich mit den Unterschieden der kulturellen Herkunft und der Lebensstile auseinander zu setzen. Ich habe mir sagen lassen, dass viele junge Menschen, die an anderen Schulen wenig Chancen hatten, hier besonders gefördert werden. So können sie herausfinden, welche Fähigkeiten in ihnen stecken. Das tägliche Lernen und Zusammenleben von mehr als 500 Menschen ist ohne Konflikte nicht denkbar. Deshalb ist unerlässlich, ein friedliches und gewaltfreies Zusammenleben zu üben und Regeln zu entwickeln mit dem Ziel, dass jede und jeder in ihrer oder seiner Persönlichkeit geachtet wird: ohne Diskriminierung, Belästigung oder Herabsetzung durch andere.
Mit der Projektwoche unter dem Motto „Ich, Du, Er, Sie, Es – WIR!“ wollen sich alle bewusst und gezielt mit den Unterschieden zwischen Menschen verschiedener Herkunft, Hautfarbe, Religion, unterschiedlichen Alters, Geschlechts und sexueller Identität – mit oder ohne Behinderung – auseinandersetzen. Es geht darum, den Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes, der Berliner Landesverfassung und des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes mit Leben zu füllen. Dabei soll deutlich werden, dass niemand auf Grund eines Merkmals bevorzugt oder benachteiligt werden darf – auch nicht wegen der sozialen Herkunft der Eltern – wie es im Berliner Schulgesetz steht.
Der Berliner Senat setzt sich an vielen Stellen dafür ein, dass die Vielfalt der Menschen, die hier leben, geachtet wird. So ist die Stadt 2007 der Charta der Vielfalt beigetreten. In meiner Senatsverwaltung finden Sie für einzelne Projekte Ihre kompetenten Ansprechpartner: den Beauftragten für Integration und Migration, den Beauftragten für Menschen mit Behinderung und die Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung mit dem Fachbereich für gleichgeschlechtliche Lebensweisen.
Ich bin gespannt auf die Ergebnisse der Projektarbeiten und hoffe, dass die Projektwoche einen Grundstein dafür legt, dass die Loschmidt-Oberschule in den kommenden Schuljahren ein gutes Beispiel für eine „Schule ohne Rassismus – mit Courage“ sein wird. Ich möchte alle Schülerinnen und Schüler ermutigen, diese Botschaft auch in ihre Familien und in ihre Freundeskreise außerhalb der Schule zu tragen.
Gerne stehe ich der Schule auch nach der Projektwoche als Patin zu diesem Thema zur Verfügung.


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Abschlussveranstaltung:

Die Schüler der Loschmidt-Oberschule haben durch ihre Aktionswoche „Ich, Du, Er, Sie, Es – WIR!“ gegen Rassismus und Diskriminierung den Titel „Schule ohne Rassismus! Schule mit Courage!“ erworben.

Wir laden Sie zur Titelverleihung und Präsentation der Arbeitsergebnisse unserer Schüler
am Mittwoch, den 9. Juli 2008 um 10 Uhr 30, in den Postbahnhof ein.

Durch die Dokumentation des Projektes und die Erstellung eines „Podcast“ ist es unser Ziel, aufzuzeigen, welche Möglichkeiten und Wege es gibt, in der heutigen Zeit mit Schülern aus sozial schwierigen Verhältnissen zu arbeiten und ihnen eine Stellung in unserer Gesellschaft zu geben.
Ziel dabei war es, über die gemeinsame Arbeit an diesem Projekt zum einen die kulturellen Gräben, die zwischen den einzelnen Schülern aufgrund ihrer unterschiedlichen Nationalitäten bestehen, zu überbrücken, zum anderen ihnen aufzuzeigen, welche Konsequenzen durch Rassismus und Diskriminierung zu erwarten sind.
Für unser Projekt konnten wir folgende Partner und Sponsoren gewinnen:DGB, SPI Ostkreuz, Aktion Sühnezeichen, Berliner Polizei Abschnitt 27, KIGA, Anne Frank Zentrum, Tandem BQG, LSVD, Malteser, RespectABel, devents, GPM, Postbahnhof und die BSR.